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3. Etappe Pagliero – Macra
Es gibt kein Bier in Camoglieres

Die Truppe
Start entlang des Friedhofs. Begleitet von einer Ziegen-Schafherde gelangen wir nach Fracchie. Das angeblich verlassene Dorf ist prallvoll von fünf Wochenendurlaubern. Hinauf zum Monte Rubio – Rast auf einem Felsvorsprung – Marsch zur Rocca Rosa. Heute ändert sich unser Weg – zum ersten Mal treten wir aus den schattigen Wäldern und wandern sonnenbeschienen unterhalb der Felswände des Monte Rubbio auf steinigem Geröll. Lavendelsträucher und Thymian verbreiten ihren Duft, der Blick fällt tief ins Tal. Schon bald tauchen wir wieder in einen verwunschenen Farnwald ein, der uns wieder bergab führt. Es ist jedesmal schade, die mühsam erlangte Höhe wieder abzugeben. Dafür belohnt uns der Mairaweg immer wieder mit neuer Umgebung. Schon von Ferne erblicken wir den Weiler Camoglieres, durch den uns der weitere Weg führen wird. Der Ort scheint weniger verlassen als die übrigen und insgeheim hegen wir die leise Hoffnung auf eine Bar. Weit gefehlt – Camoglieres ist zwar ein schmuckes Wochenend-Örtchen, die einzige Erfrischung bietet der Brunnen. Nach Brunnenwasser steht uns nicht so der Sinn, und wir beschließen, zügig nach Macra weiterzuwandern, gewiss, dort das „Cavallo Bianco“ anzutreffen. Die letzten Wandermeter sind unschwierig und entsprechend rasch bewältigt. (V.K.)
In Macra treffen wir auf eine fröhliche Tischgesellschaft, die offensichtlich und unüberhörbar dem Drôné oder Dolcetto zugesprochen hat. Es ist Sonntag und die Wochenendbewohner des Ortes treffen sich zum gemeinsamen Pranzo und zur anschließenden Partita di Boccia.
Das Dorfleben
Wir werden lautstark willkommen geheißen und der Padrone eilt, den Schlüssel zum PT zu holen. Das PT ist sauber, hell und freundlich. Die Betten sind schnell belegt und schon geht’s gen „Cavallo Bianco“. Drinnen tafelt noch immer eine sonntägliche Ausflugsgesellschaft. Wir setzen uns auf den handtuchbreiten und etwas baufälligen Balkon, abenteuerlich hoch über der rauschenden Maira. Doch die brennende Sonne vertreibt uns alsbald ins Innere des Lokals. Hier verplaudert sich die Zeit in angenehmer Kühle und allmählich stellt sich eine wohlige Entspannung ein. Zurück im PT duscht der eine und der andere hängt rauchend seinen Gedanken nach. Später am Abend finden wir uns wieder im „Cavallo Bianco“ ein und genießen nach dem Aperitif – heute Limoncello – ein ausgesprochen gutes Essen:

Antipasti


Prosciutto e melone (Melone mit Schinken)
Tomino con salsa verde (Tumakäse an grüner Sosse)
Salsicce in salsa di funghi (Würstchen in Pilzsoße)
PrimoTagliatella al ragú (Tagliatelle mit Fleischsoße)
Secondo

Funghi frittati (gebackene Pilze)
Spezzatine di tacchino (Truthahnragout)
DolceGelato alla vaniglia con fragole fresche (Vanilleeis mit frischen Erdbeeren)

Die sichtlich erschöpfte aber fürsorgliche Gastgeberin versorgt uns auf Nachfrage auch noch mit Lebensmitteln für das morgige Frühstück und dem Marschproviant: Pane, formaggio, prosciutto, salame, mele. Zum Glück müssen wir noch ein paar Schritte laufen bis zum PT!


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karin@simon-schellhaas.de