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2. Ruhetag Campo Base
Urlaub im Basislager

„Aufstehen ihr faulen Säcke!“, erklingt es vom frisch geduschten, ironisch bös’ dreinschauenden Feldwebel Giorgio Roccabruna, dem großen Transpirator. Noch im Bett liegend schütteln wir uns bereits vor Lachen. Gehorsam tun wir, wie uns befohlen.
Die Truppe
Wir sind die letzten beim Frühstück, alle übrigen Gäste sind bereits on tour. Die Wiese mitsamt den Liegestühlen gehört uns allein. Dazu strahlt die Sonne und wir genießen diesen Luxus in vollen Zügen – Urlaub!


Norbert glaubt, eine Seilschaft am Castello Felsen entdeckt zu haben. Mit Fernglas und zusammengekniffenen Augen werden die Kletterer respektvoll beobachtet und kommentiert.
Später verstreuen wir uns dann am Bach und in der umliegenden Bergwelt, nachmittags aber finden sich alle wieder unter den Sonnenschirmen ein. Heute soll die Entscheidung getroffen werden, ob die morgige Tour 650 Meter Aufstieg in fünf Wanderstunden oder 1200 Meter Aufstieg in sieben Stunden hart sein wird. Wir entscheiden uns für die erste Variante. Noch in Gedanken an morgen ertönt eine uns bekannte Stimme: „Ihr faule Bande!“ – Marie France und Kurt haben den Weg von Ussolo nach Campo Base in zwei Etappen hinter sich gebracht – schön, dass wir uns hier noch einmal treffen!
Später sitzen wir gemütlich beim Aperitif um den Tisch und verplaudern uns die Zeit bis zum Abendessen. Da kommen noch einmal bekannte Gesichter den Weg zum Campo Base herauf: ? und Dagmar aus Öster-reich, die wir bereits aus San Martino kennen. Marie France gibt einige Schwänke aus ihrem Leben zum Besten und wir glauben, die beiden schon immer gekannt zu haben. Osvaldo, der Hüttenwart, hat uns in sein Herz geschlossen! Nach dem Essen schenkt er uns eine ganze Flasche Genepì als Digestif. Wir seien wirk-lich eine nette Truppe, solche Gäste habe er gerne, versichert er uns. Die nette Truppe sitzt dann noch ein wenig mit den wiedergetroffenen Bekannten draußen und wird von müden Wanderern aus dem Lager heraus zur Ruhe gemahnt. Man kann halt nicht immer und für alle nett sein!



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karin@simon-schellhaas.de