< Zur 10. Etappe     Zur 11. Etappe >

4. Ruhetag Arata
„Wer rastet, der rostet!“ oder: „Wer sagt, dass man am Ruhetag ruhig bleiben muss?“

Ein herrlicher Morgen weckt uns, geradezu geschaffen für einen faulen Ruhetag im Liegestuhl – so denken (fast) alle. Nach gemütlichem Frühstück und fleißigem Wäschewaschen suchen sich (fast) alle ein Plätzchen an der Sonne. Ein unruhiger Geist denkt anders über diesen Ruhetag: Die Aussicht vom Monte Buch soll einmalig sein. Man kann das ganze Tal überschauen, den gesamten Weg verfolgen, Blick zum Monviso und bis in die Poebene hinein – und das für lächerliche siebenhundert Höhenmeter! Ein zweiter treuer Geist errät die Gedanken und beschließt, gemeinsam den Ruhetag zu einem Unruhetag werden zu lassen. Das wäre nicht das erste Mal!
Ein wenig mitleidsvoll werden die beiden unruhigen Geister verabschiedet und mit einem Spiegel ausgerüstet, um Zeichen geben zu können, als Beweis für den Gipfelsturm.
Im Hinblick auf den Ruhetag wählen wir die gemäßigte Aufstiegsvariante über den Fahrweg. Dieser steigt gemächlich in unzähligen Serpentinen bergauf – doch der Aufstieg lohnt sich. Die letzten Meter geht es weglos über Steilwiesen hinauf zum Grat mit insgesamt drei Gipfeln: Monte Festa – Chesta Chiaggia – Monte Buch. Wolkenfetzen streifen am steilen Felsabbruch hoch und lösen sich ins Nichts auf. Das Wetter auf der anderen Seite des Tals ist diesig, die Poebene kann man nur erahnen, doch die Berge auf uns gegenüberliegenden Mairatalseite sind gut sichtbar: Monviso im Hintergrund, der Monte Chersogno im Elva Tal zum Greifen nahe, San Martino (wie lange das schon wieder her ist!) auch die Hochebene der Gardetta und unser gestriger Abstieg vom Colle del Mulo sind von hier oben gut auszumachen. Wir genießen das Velbedere (dt. Ranopama) und die Gipfelzigarette. Noch rasch den anderen mit dem Spiegel geblinkt und querwiesein geht’s bergab. Im PT angekommen, werden wir mit großem Hallo begrüßt, das Erlebte wird ausgetauscht und schon ist es wieder Zeit zum Abendessen.

AntipastiProsciutto con Melone
PrimoPiemontesische Älplermaggronen: Pasta mit Kartoffeln an viel Butter und noch mehr Käse
SecondoTomino (Kuh von ganz hinten) an Insalata Verde
DolceGelato fatto in casa alle fragole fresche (hausgemachtes Vanilleeis an frischen Erdbeeren)



< Zur 10. Etappe     Zur 11. Etappe >

karin@simon-schellhaas.de